(straßen.nrw 26.04.2010). Knapp 40 Jahre nach der ersten Linienbestimmung und gerade fünf Jahre nach Beginn des Planfeststellungsverfahrens wird jetzt die 9,8 Kilometer lange Lücke in der A 44 zwischen dem Autobahnkreuz Ratingen-West und der Anschlussstelle Heiligenhaus-Hetterscheid geschlossen.
Zum feierlichen 1. Spatenstich konnte am 26.04.2010 Straßen.NRW-Geschäftsführer Harald-Friedrich Austmeyer die Verkehrsminister von Bund und Land, Dr. Peter Ramsauer und Lutz Lienenkämper, begrüßen.
Die 9,8 Kilometer lange Lücke in der A 44 zwischen dem Autobahnkreuz Ratingen-Ost (A 3) und der Anschlussstelle Heiligenhaus-Hetterscheidt (B 227) soll in fünf Jahren geschlossen sein; bis dahin investiert der Bund hier 222 Millionen Euro zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse. Nach den Berechnungen von Straßen.NRW werden mit Fertigstellung auf der neuen Strecke täglich 35.800 Fahrzeuge, davon 11 Prozent Schwerlastverkehr, fahren. "Mit dem Lückenschluss der A 44 entlasten wir in Zukunft die Ortsdurchfahrten von Heiligenhaus, Homberg und Hösel gründlich. Dort wird sich für die Menschen die Lebensqualität erhöhen, und es werden sich neue Gestaltungsmöglichkeiten für die Orte ergeben", sagte Verkehrsminister Lutz Lienenkämper. "Die neue Strecke wird die Verbindung zwischen dem Ruhrgebiet und der Rheinschiene deutlich erleichtern", versprach Straßen.NRW-Geschäftsführer Austmeyer. Die neue Strecke der A 44 soll künftig vier Fahrstreifen und einen Standstreifen haben. Die Gesamtbreite der Fahrbahn beträgt 29,50 Meter. Auf halber Strecke des Neubauabschnitts wird eine Anschlussstelle an die L 156 entstehen. Auf Ratinger Stadtgebiet verläuft die Trasse der neuen Strecke teilweise im Wasserschutzgebiet.
Großer Kostenfaktor für den Bau ist die Errichtung von elf Brückenbauwerken, darunter fünf Talbrücken: Brücke Kaltenbach (129 Meter), Brücke Homberger Bachtal (216 Meter), Brücke Angerbach (384 Meter), Brücke Laubecker Bachtal (208 Meter) und Brücke Ganslandsiepen (208 Meter). Alle Brückenbauwerke zusammen haben eine Gesamtlänge von fast 1,5 Kilometern mit einer Fläche von 40.000 Quadratmetern, das sind fünf Fußballfelder. Auf allen Bauwerken wird ein Spritzschutz gebaut und es werden Lärmschutzwände errichtet.
Der Bau der neuen Trasse nimmt rund 62 Hektar in Anspruch, davon 25 Hektar dauerhaft versiegelte Fläche und 37 Hektar für Böschungen und andere Flächen. Zum Ausgleich für diesen Eingriff in die Natur werden auf einer Fläche von rund 132 Hektar Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen vorgenommen. Davon verbleiben etwa 70 Hektar in extensiver landwirtschaftlicher Nutzung, auf rund 62 Hektar werden Gehölzpflanzungen und Renaturierungen vorgenommen.
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