Vollsperrung bei Dortmund
(eA/straßen.nrw 25.01.2012) Bei einer der regelmäßigen Kontrollfahrten der Autobahnmeisterei Hagen wurde am 17. Januar 2012 im Mittelstreifen der A 45 bei Dortmund ein sogenannter Tagesbruch entdeckt. Ab 13:00 wurde die A 45 zwischen den Autobahnkreuzen Dortmund-Süd und Dortmund/Witten sofort in beiden Richtungen voll gesperrt. Die sofort eingeleiteten Untersuchungen haben gezeigt, daß die Autobahn in diesem Abschnitt von Flözen gequert wird, die beim oberflächennahen Bergbau in der Vergangenheit (zwischen 1860 und 1870) eine Rolle gespielt haben. Unter beiden Richtungsfahrbahnen wurden vier Hohlräume in einer Tiefe von zwei bis vier Meter gefunden. Im Laufe der Arbeiten wurden rund 80 tiefer liegende Hohlräume zusätzlich gefunden und bereits teilweise verfüllt. Die Flöze waren in alten Karten verzeichnet. Straßen.NRW hatte eine Fachfirma damit beauftragt, die Hohlräume näher zu untersuchen und mit einem Gemisch aus etwa 80% Steinkohlenflugasche, Kalksteinmehl, Zement und Wasser zu verfüllen. Insgesamt wurden über 240 Bohrungen mit einer Gesamtlänge von über 4,3 Kilometern durchgeführt. Von diesem Spezialunternehmen, welches rund um die Uhr arbeitet, wurden fast 800 Kubikmeter Zementgemisch eingefüllt. Das entspricht 23 Sattelzügen.
Im Anschluß der Verfüllung müssen 2.000 Quadratmeter Fahrbahn erneuert werden. Während der Sperrung der A 45 werden durch Straßenwärter der Autobahnmeisterei Hagen Unterhaltungs- und Reinigungsarbeiten durchgeführt. Die Vollsperrung der A 45 bei Dortmund sollte ursprünglich bis zum Morgen des 30. Januar 2011 dauern. Zum Berufsverkehr am Montag soll der Verkehr wieder fließen können, lautet das Ziel nach Angaben von Thomas Oehler, Leiter der zuständigen Autobahnniederlassung in Hamm. "Beim Verfüllen sah es gestern sehr gut aus. In der Nacht und am frühen Morgen ( 27.1.) ist das Material nachgesackt und teilweise auch in andere Hohlräume eingebrochen und somit ist nicht absehbar wie lange es noch dauert", so Thomas Oehler. Zweiter geplanter Termin war Mittwoch der 1.Februar 2012. Doch die zahlreichen Anstrengungen des Landesbetriebes und der eingesetzten Bauunternehmungen wurden durch den eintretenden starken Frost aufgehalten. Durch die ungewöhnlichen Minusgrade ist das Material, die Geräte und das Wasser tief eingefroren. Erst nach Errichtung eines beheizbaren Zeltes konnten die Geräte aufgetaut und die Arbeiten weitergeführt werden. Dank des beherzten Einsatzes aller Mitarbeiter in Tag- und Nachtschichten wurde am Sonntag den 5. Februar, nach knapp drei Wochen, um kurz vor 12.00 die Richtungsfahrbahn Frankfurt/Main und kurz drauf die Richtungsfahrbahn nach Norden wieder für den Verkehr freigegeben.
Sobald die Temperaturen längerfristig warm bleiben kann dann die Fahrbahndecke erneuert werden. Bis dahin gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 60 km/h.
Die A 45 wurde in diesem Bereich im Jahre 1971 für den Verkehr freigegeben. Schon damals wurde der Untergrund der Trasse über den ehemaligen Flözen durch acht Meter breite Betonplatten besonders gesichert. Diese vorausschauende Maßnahme hat sich bewährt, denn der Tagesbruch trat im Mittelstreifen auf und nicht etwas während des laufenden Verkehrs unter einer Richtungsfahrbahn. Die A 45 ist hier mit einem DTV von rund 68.000 Kfz und einem Schwerverkehrsanteil von fast 11% stark belastet.
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