Es handelte sich hierbei um eine Aufstellübung ohne Zeitdruck. Geübt wurde der Aufbau ein Großverbandsplatzes, der Ablauf von Kommunikationsstrukturen und die Organisationen übergreifende Führung, angepaßt den Platzverhältnissen einer Autobahn. Alle Maßnahmen wurden auf ihre Tauglichkeit hin überprüft und werden ggf. zukünftig verbessert.
Ein weiteres Ziel war der Aufbau und der Betrieb des „Behandlungsplatze 50“ (BHP 50). Dies ist eine Art mobiles Krankenhaus zur Erstversorgung, Patientensteuerung und Registrierung. An der Unfallstelle selber können bis zu 50 Patienten bis zu acht Stunden vor Ort versorgt werden. Das Landeskonzept geht in seinem Stärke und Ausbildungsnachweis von 131 Helfern und neun Ärzten mit 23 Fahrzeugen aus. Der BHP 50 des Rhein Kreises Neuss war bereist mehrfach im Einsatz. Die wohl größte Herausforderung im Ernstfall war die Behandlung von 128 Verletzten auf der Autobahn A 59 nach der Massenpanik der „Loveparade 2010“ in Duisburg.
Wer die DLRG nun mit Booten auf der Autobahn vermutete war im Irrtum. Eine Spezialtruppe, „Realistische Unfall- und Notfall Darstellung“ (RUND), hatte die Aufgabe die Statisten mit echt wirkenden Verletzungen zu schminken. Fast zwei Stunden lang wurden die „Unfallopfer“, meist Angehörige des Jugendrotkreuzes, mit offenen Brüchen, Platz- und Schnittwunden detailliert hergerichtet. Jeder bekam zu dem eine Einweisung, wie sich seine sichtbare, oder auch unsichtbare, Verletzung auf sein Verhalten auswirken sollte. So konnten auch Schockopfer gespielt werden, mit denen die übenden Rettungskräfte später ihre liebe Not hatten diese am Fortlaufen zu hindern.
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