(Straßen.NRW 24.05.2011). Der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen hat am 24. Mai 2011 eine Anlage zur Freigabe des Standstreifens auf der A 57 zwischen der Anschlussstelle Köln-Longerich und der Anschlussstelle Köln-Bickendorf in Fahrtrichtung Köln in Betrieb genommen. "Bei Zunahme des Verkehrs in den Morgen- und Nachmittagsstunden kann der Standstreifen zeitweise auf zwei Kilometern freigegeben und so von den Verkehrsteilnehmern mitbenutzt werden. Dadurch werden die Verkehrsstörungen und Staus, die täglich in diesem Abschnitt auftreten, deutlich reduziert", sagte Horst Becker, parlamentarischer Staatssekretär im Düsseldorfer Verkehrsministerium, bei der Inbetriebnahme.
Die temporäre Freigabe der Fahrbahn wird durch Anzeigen in LED-Technik neben der Fahrbahn kenntlich gemacht. Drei Pfeile geradeaus sowie ein Tempolimit von "100" oder "80" zeigen dem Autofahrer an, dass der Standstreifen befahren werden kann. Kurz vor der Anschlussstelle Bickendorf muss der Standstreifen dann wieder nach links verlassen werden. Vor der Freigabe des Standstreifens wird mit Hilfe von installierten Kameras überprüft, ob der Standstreifen frei von Hindernissen ist. Die Anlage wurde vom Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen in Kooperation mit der Bezirksregierung Köln geplant und realisiert. Der Bund hat dafür rund eine Million Euro zur Verfügung gestellt.
"Wir unterstreichen heute einmal mehr, dass Nordrhein-Westfalen das Telematikland Nummer eins in Deutschland ist", sagte Straßen.NRW-Hauptgeschäftsführer Winfried Pudenz. "Durch solche telematischen Anlagen erhöhen wir die Kapazitäten auf unseren Autobahnen und sorgen zugleich für mehr Sicherheit." Gute Erfahrungen mit so einer Anlage habe man bislang auf der A 4 zwischen Merheim und Refrath gemacht, geplant seien weitere Anlagen auf der A 45 bei Hagen und auf der A 43 bei Bochum.
Die Maßnahme ist Teil des Anti-Stau-Programms "Projektplan Straßenverkehrstelematik 2015" von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer. Das Programm enthält insgesamt 138 Projekte zum Bau von Verkehrslenkungsanlagen, besonders auf hoch belasteten oder unfallträchtigen Autobahnabschnitten. 30 Maßnahmen werden bereits umgesetzt. 32 Projekte befinden sich im Stadium des Vorentwurfes, weitere 76 Projekte in der Voruntersuchung. Neben der Freigabe von Seitenstreifen umfassen die Maßnahmen Strecken-, Netz- und Knotenbeeinflussung, Stauwarnanlagen, Zuflussregelungen für Autobahnauffahrten sowie Anzeigen, die Fahrstreifen zuteilen. Sie sollen bis 2015 durch die Länder umgesetzt werden. Hierfür stellt das Bundesverkehrsministerium insgesamt 300 Millionen Euro zur Verfügung.
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