Bayrisch zünftig - 1. Spatenstich zum Ausbau Ulm - Augsburg in Burgau
Der symbolische 1. Spatenstich fand am Nachmittag des 3. August 2011 an der Tank- und Rastanlage Burgauer See statt. Festredner waren vor allem Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer, Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und Paul Lichtenwald, Präsident der Autobahndirektion Südbayern. Dieser Ausbau ist der erste von weiteren Projekten im Rahmen von Öffentlich-Privaten Partnerschaften (ÖPP).
Die Kapelle der Autobahndirektion Südbayern spielte auf. Unter den Klängen des Bayrischen Defiliermarsches zog Minister Dr. Ramsauer in das mit über 400 Besuchern bis auf den letzen Platz gefüllte Festzelt ein.
Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer, der wie immer frei sprach, erzählte den zahlreichen Zuhörern von seinen ersten Erfahrungen mit der A 8 während seiner Studienjahre in Stuttgart Ende der 1970er Jahre. Schon damals hoffte er, daß nun bald diese Autobahn ausgebaut würde. Das er nun selber fast 35 Jahre später als Bundesverkehrsminister den 1. Spatenstich für den Ausbau eines Teilabschnittes vornehmen würde, hätte er nie gedacht. Umso mehr zeigt er sich erfreut darüber, daß nun endlich mit dem Ausbau begonnen wird.
In seinen Ausführungen machte Ramsauer deutlich, daß es für ihn nur eine Alternative zu den nicht ganz unumstrittenen ÖPP-Projekten gibt, nämlich gar nicht bauen. Auch wenn im Bundeshaushalt die Mittel für die Verkehrsinfrastruktur nicht gekürzt würden, so ist durch die Preissteigerungen dennoch ein Rückgang von 300 – 400 Millionen euro wirksam. Das sind viele Ortsumfahrungen und natürlich auch viele Autobahnkilometer die deswegen nicht gebaut werden können. ÖPP-Projekten stellen daher, nach Meinung des Bundesministers, eine unverzichtbare Ergänzung der Finanzierung von Bauprojekten der öffentlichen Hand dar.
"Wir freuen uns, dass es nun endlich losgeht. Wieder ist der Freistaat bei den Projekten in öffentlich-privater Partnerschaft im Bundesfernstraßenbau ganz vorne dabei. In Bayern geht das erste Projekt der zweiten ÖPP-Staffel an den Start. Mit unseren ersten Pilotprojekten haben wir bereits gute Erfahrungen gemacht. Der Ausbau der A 8 zwischen Augsburg und München ist im vergangenen Jahr sechsstreifig unter Verkehr gegangen - noch vor dem vertraglich vorgesehenen Termin. Dieses Erfolgsmodell setzen wir nun fort. Ich setze darauf, dass auch auf dem neuen Abschnitt ähnlich zügig und qualitativ hochwertig gearbeitet wird. Damit stärken wir die A 8 als leistungsfähige Verkehrsader in Bayern."
"ÖPP ist eine starke Alternative zur konventionellen Finanzierung. Die Leistung kommt aus einer Hand. Der Ausbau längerer Strecken erfolgt in einem Rutsch, privat koordiniert und durchfinanziert statt abschnittsweise hintereinander. ÖPP ermöglicht einen früheren Beginn und eine schnellere Realisierung von Ausbauten hoch belasteter Autobahnstrecken und damit eine früherere Verkehrsfreigabe.", so der Minister Ramsauer weiter. Durch den Lebenszyklusansatz für Bau, Erhaltung, Betrieb und Finanzierung über die lange Vertragslaufzeit werden Anreize zu einer qualitativ hochwertigen Bauweise und möglichst wenigen Verkehrsbeeinträchtigungen für die Nutzer gesetzt.
Bayerns Innenminister Herrmann forderte erneut eine Pkw-Maut
"Mit dem Betreibermodell haben wir einen guten Weg gefunden, den längst überfälligen sechsstreifigen Ausbau der A 8 zu bewerkstelligen. Auch den weiteren Ausbau des Bundesfernstraßennetzes müssen wir zügig voranbringen. Dazu brauchen wir entschieden mehr Mittel. Die Einführung der Lkw-Maut im Jahr 2005 hat uns hier neue Möglichkeiten aufgezeigt – von der reinen Haushaltsfinanzierung hin zur Nutzerfinanzierung. Der Bundesverkehrsminister und ich werden deshalb bis zum Herbst ein schlüssiges Konzept für eine Pkw-Maut vorlegen", sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. Zum Abschluß der Festreden spielte die Kapelle die Bayernhymne und die Dritte Strophe des Deutschlandliedes. Dann ging es auf dem Parkplatz der Tank- und Rastanlage Burgau zum symbolischen 1. Spatenstich.
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