Start für den Lückenschluss zwischen Reken und Dülmen
(Straßen.NRW 17.09.2018) Mit dem Lückenschluss zwischen Reken und Dülmen wird die Ost-West-Verbindung zwischen Bocholt/Isselburg (A 3) und Dülmen (A 43) vollendet. Für die Region bedeutet der Bau dieses letzten Teilstücks nicht nur eine Stärkung als Wirtschaftsraum, sondern auch die bessere Anbindung der Kommunen Reken, Coesfeld und Dülmen an das überregionale Infrastrukturnetz. Am Montag, 17. September, haben NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst, der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Enak Ferlemann, und Straßen.NRW-Direktorin Elfriede Sauerwein-Braksiek den ersten Spatenstich für das Projekt vorgenommen.
Knapp 81 Millionen Euro investiert der Bund in die 15,6 Kilometer lange Strecke, wobei 12,5 Kilometer zur B 67 gehören und 3,1 Kilometer als B 474 neu gebaut werden. Die beiden Straßen verbinden nach Vollendung des Lückenschlusses die Städte Isselburg, Bocholt, Rhede, Borken, Reken, Coesfeld und Dülmen und sind als Ost-West-Verbindung für den Wirtschaftsraum Westmünsterland bedeutsam. Für den Weiterbau bis Dülmen hatten sich zahlreiche Unternehmen unter dem Dach der IHK Nord Westfalen stark gemacht. „Mit dem Lückenschluss werten wir nicht nur die Region als Wirtschaftsraum auf, wir schaffen auch eine Verbindung zu den Niederlanden, zum norddeutschen Raum wie zum Ballungsraum Rhein-Ruhr“, betonte NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst beim Spatenstich in Dülmen.
Hohe Transparenz Die konkreten Planungen für eine neue Verkehrsverbindung zwischen Isselburg/Bocholt und Dülmen/A 43 stammen bereits aus den 1970er Jahren. Während der erste Bauabschnitt in dem insgesamt 60 Kilometer langen Abschnitt der B 67 / B 474 bereits 1980 zwischen Borken und Reken fertiggestellt wurde, musste für den Lückenschluss zwischen Reken und Dülmen ein zweites Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden. Dabei wurde auf hohe Transparenz gesetzt, um die Belange von Wirtschaft, landwirtschaftlicher Nutzung und Naturschutz zu berücksichtigen und ihnen mit zahlreichen individuellen Lösungen gerecht zu werden. Der Planfeststellungsbeschluss erging am 7. Dezember 2017. Da keine Klagen erhoben wurden, besteht seit März 2018 Rechtskraft.
Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Mit dem heutigen Spatenstich schließen wir die letzte Lücke auf dieser wichtigen West-Ost-Verbindung. Künftig ist die gesamte B 67 / B 474 dreistreifig ausgebaut – von der Anschlussstelle Rees an der A 3 bis nach Dülmen-Nord an der A 43. Damit verbessert sich nicht nur die Verkehrserschließung des Westmünsterlandes bis hin ins Oberzentrum Münster. Sondern auch die Anbindung an die Niederlande, nach Ostfriesland und in den Ballungsraum Rhein-Ruhr. Die Fahrzeiten sinken, die Verkehrssicherheit steigt. Die B 67/ B 474 bringt damit den wirtschaftlichen Aufschwung in der Region entscheidend voran.“
Entlastung und Sicherheit Mit Blick auf die Erschließung der Wirtschaftsregion hat der Lückenschluss viele Befürworter gefunden. Doch auch für die Bürger in der Region – vor allem im Dülmener Ortsteil Merfeld – bringt der Neubau Entlastung und ein Plus an Sicherheit. Merfeld wird vom Durchgangsverkehr entlastet und Verkehrsbehinderungen durch den vielfältigen landwirtschaftlichen Verkehr werden durch den Neubau der B67 der Vergangenheit angehören. So wird auch die Verkehrssicherheit verbessert.
22 Brückenbauwerke müssen nun errichtet werden, drei neue Anschlussstellen binden künftig die B67 und die B474 an das Straßennetz an. Mehr als eine Million Quadratmeter der geforderten 1,3 Millionen Quadratmeter Ausgleichsflächen für das Straßenbauprojekt sind bereits hergestellt. Dabei ging es nicht nur darum, Lebensraum für die in der Region heimischen Wat- und Wiesenvögel zu schaffen, sondern auch um eine Tierart, die zuvor in Nordrhein-Westfalen als ausgestorben galt: den Fischotter. Hier haben die Planer die besonderen Bedürfnisse dieser Tiere zusätzlich berücksichtigt und entsprechende Querungsmöglichkeiten geschaffen. „Insgesamt werden knapp fünf Millionen Euro in die landschaftspflegerischen Maßnahmen fließen“, sagte Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin von Straßen.NRW.
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