(straßen.nrw 07.04.2010) Die Verkehrsminister von Bund und Land, Dr. Peter Ramsauer und Lutz Lienenkämper, haben ein zusätzliches Sicherungssystem für Autobahnbaustellen vorgestellt. Es basiert auf CB-Funk-Sendern, die von mobilen Absicherungstafeln, von Arbeitsgeräten wie Kehrmaschinen und Streckenkontrollfahrzeugen oder von Leitkegeln in mehreren Sprachen die Warnung "Achtung Gefahrenstelle" ausstrahlen.
Das Warnsystem richtet sich vor allem an LKW-Fahrer. Die Warnung wird empfangen von Fahrzeugen, die mit CB-Funk ausgerüstet sind und ihn eingeschaltet haben. Sie erfolgt auf unterschiedlichen Kanälen in verschiedenen Sprachen (deutsch, englisch, polnisch, russisch, litauisch, türkisch, tschechisch). Die Sender haben eine kurze Reichweite von ca. 350 Metern, erreichen also Fahrzeugführer kurz vor der Gefahrenstelle. Sie werden verkehrsabhängig gesteuert. Bei einer Geschwindigkeit unter 30 Stundenkilometer schalten sie sich ab.
"Unser Ziel ist mehr Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer und für die Beschäftigten der Autobahnmeistereien. Sie machen oft einen lebensgefährlichen Job", sagte Dr. Ramsauer bei der Vorstellung des neuen Systems. Der Bundesverkehrsminister lobte die Erfindung, die zuerst in einem Pilotprojekt im Bereich der Autobahndirektion Nordbayern erprobt worden war. "Der CB-Funk ist ein sehr geeignetes Instrument, um speziell LKW-Fahrer vor Gefahrenstellen zu warnen." Landesverkehrsminister Lutz Lienenkämper betonte: "In fast jeder Woche werden auf unseren Autobahnen Sicherungsanhänger zerstört, die mit Blinklichtern auf die Tagesbaustellen hinweisen. Dabei bleibt es nicht immer beim Sachschaden: Leider werden oft auch Menschen verletzt, zum Teil schwer. Ich freue mich, dass wir das neue Warnsystem als erstes Bundesland flächendeckend einführen." Winfried Pudenz, Hauptgeschäftsführer von Straßen.NRW, zeigte sich überzeugt, dass die LKW-Fahrer das zusätzliche Instrument nutzen werden.
Insgesamt hat Straßen.NRW 233 Funkwarnsender angeschafft. Die Beschaffung und Montage der Sender hat 640.000 Euro gekostet, die aus Mitteln des Bundes bezahlt wurden.
CB-Funk ist unter LKW-Fahrern immer noch weit verbreitet. Nach einer Stichprobe, die Straßen.NRW beauftragt hat, waren 75% der LKW entsprechend ausgestattet. Je nach Herkunft gab es erhebliche Unterschiede: 96% der polnischen LKW, 74 % der niederländischen LKW und 65 % der deutschen LKW hatten CB-Funk. Von den damit ausgerüsteten LKW hatten durchschnittlich 70 Prozent der Fahrer den CB-Funk während der Fahrt eingeschaltet.
Der LKW- und Schwerlastverkehr hat auf den Autobahnen in Nordrhein-Westfalen in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Tagesbaustellen im Verkehrsraum, zum Beispiel für Reparaturen, Wartungs- und Reinigungsarbeiten, sind für die beteiligten Straßenwärter und Mitarbeiter von Firmen sehr gefährlich. LKW-Fahrer übersehen manchmal bei enger Kolonnenfahrt die Warnhinweise.
|