Der zu verfüllende Geländeeinschnitt ist knapp 1.000 Hektar oder 10 Quadratkilometer groß. Er resultiert zum einen aus der Braunkohlengewinnung, zum anderen aus dem Bau der neuen Autobahn. Für sie mussten vorrangig weiter westlich Millionen Kubikmeter Abraum aufgeschichtet werden. Am Ende trennte ein 200 Meter hoher und mindestens 600 Meter breiter Damm den aktiven Tagebau und das östliche Restloch. Auf seiner Oberfläche wurde die rund sieben Kilometer lange Neubaustrecke angelegt. Sie verbindet die Autobahnkreuze Holz und Jackerath und wird ab der zweiten Jahreshälfte den Verkehr der im Bereich des Tagebaus Garzweiler fast parallele Autobahn A 61 zwischen Wanlo und Jackerath aufnehmen.
Der Absetzer 742 wird die Neubaustrecke wenige hundert Meter südlich des umgebauten Autobahnkreuzes Holz überqueren. Damit der Asphalt unter den rund 2.400 Tonnen Gewicht keinen Schaden nimmt, werden Radlader und Raupen die Autobahn auf rund 50 Metern Breite mit einer Kiesschicht abdecken. Darüber hinaus verteilt sich das Gewicht des 50 Meter hohen Stahlriesen auf die mehrere hundert Quadratmeter großen Raupenketten, so dass keinerlei Schäden zu befürchten sind.
Absetzer sind die Gegenstücke zu den Schaufelradbaggern. Was die Bagger auf der Gewinnungssseite des Tagebaus an Abraum abtragen, verteilen die Absetzer in ausgekohlten Tagebaubereichen. Absetzer 742 ist seit 1977 in Betrieb und kann täglich 130.000 Kubikmeter Abraum, also Sand, Kies, Ton und Löß, verteilen.
Das Material erreicht ihn über kilometerlange Förderbandanlagen; für Absetzer 742 wurde ein kompletter Förderweg verlegt. Dazu zählen nicht nur die Bandgerüste, sondern auch die Antriebsstationen mit ihren Elektromotoren und ein Verschiebekopf. RWE Power investiert insgesamt 15 Millionen Euro in die Verlagerung und den Neubau von Betriebsanlagen zur Verfüllung des Restlochs.
Über mehrere Förderbänder auf dem Absetzer gelangt der Abraum auf den 80 Meter langen Abwurfausleger. Der ist schwenkbar und höhenverstellbar. Von dort stürzen Kies, Sand, Ton oder Löss punktgenau auf die gewünschte Stelle der Kippe.
Bedient wird der Absetzer von drei Mitarbeitern pro Schicht. Er wird elektrisch angetrieben. Sein armdickes, kilometerlanges Stromkabel steht unter einer Spannung von 25.000 Volt. Wie alle Tagebaugroßgeräte fährt auch Absetzer 742 aus eigener Kraft. Mit einer Geschwindigkeit von maximal 500 Metern pro Stunde zählt Schnelligkeit nicht zu seinen Tugenden. Doch bei Absetzer 742 kommt es darauf nicht an – dort geht es um Verkippungsleistung und Zielgenauigkeit.
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