Grünbrücken zur Wiedervernetzung von Lebensräumen
Werden Grünbrücken in aller Regel zur Vermeidung von Lebensraumzerschneidungen im Zusammenhang mit dem Neubau von Straßen realisiert, so ist der Bau von (Grün)Brücken über bestehende Straßen immer mit spezifischen Schwierigkeiten verbunden, da der Bau bei fließendem Verkehr erfolgen muss. Im Rahmen des Konjunkturprogramms II und in Umsetzung ihres Programms zur Wiedervernetzung von Lebensräumen stellt die Bundesregierung den Ländern zusätzliche Finanzmittel für Projekte an Autobahnen und Bundesstraßen zur Verfügung. Bundesweit werden daraus 18 Grünbrücken finanziert. Aus einer langen Liste von Vorschlägen haben die Straßen- und die Naturschutzverwaltung unter Einbeziehung des ehrenamtlichen Naturschutzes die folgenden Grünbrückenstandorte unter anderem ausgewählt:
- A 1 zwischen Nettersheim und Blankenheim (Leitart Wildkatze) - A 1 südlich der Anschlußstelle Hasborn - A 3 Königsforst bei Köln (Leitart Rotwild) - A 6 zwischen Enkenbach und Wattenheim - A 7 bei Bockenem - A 7 nördlich Fulda - A 7 zwischen Heidenheim und Aalen/Oberkochen - A 9 bei Beelitz - A 9 bei Niemegk, - A 11 im Melzower Forst - A 12 bei Kersdorf - A 13 bei Teupitz - A 31 „Üfter Mark“ bei Dorsten-Schermbeck (Leitart Rotwild) - A 93 Rehauer Forst
Maßgebliche Auswahlkriterien waren die Eignung der Standorte aus naturschutzfachlicher und brückenbautechnischer Sicht. Da die Finanzmittel aus dem Konjunkturprogramm befristet zur Verfügung stehen, ergab sich als unabdingbare Voraussetzung die Erlangung des Baurechts ohne zeitaufwändiges Planfeststellungsverfahren, was den Konsens mit den Grundeigentümern erforderte.
Dennoch bleibt der zur Verfügung stehende Zeitraum für die Realisierung der Grünbrücken äußerst knapp. Nicht zuletzt der Begeisterung und dem Engagement der zuständigen Mitarbeiter der Landesbetriebe Straßenbau für diese nicht alltägliche Aufgabe ist es zu verdanken, dass der Zeitplan bisher eingehalten werden kann. Nachdem Mitte 2009 mit den Planungen begonnen wurde, ist noch in diesem Jahr für alle vier Grünbrücken Baubeginn. Um die Fristen aus dem Konjunkturprogramm einzuhalten, müssen die Bauwerke Ende dieses Jahres fertig gestellt sein. Die Gesamtkosten werden in der Größenordnung von ca. 15 Millionen Euro liegen.
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