Ausstellung im Staatsarchiv Ludwigsburg
Vom 25. November 2011 bis zum 16. April 2012 zeigt das Landesarchiv Baden-Württemberg in Ludwigsburg die Fotosammlung des ehemaligen Amtes für Straßenwesen in Baden-Württemberg.
Im Zuge der Auflösung dieses Amtes (die Zuständigkeiten wurden auf die vier Regierungspräsidien Stuttgart, Karlsruhe, Tübingen und Freiburg im Breisgau verlagert) gelangten zahlreiche Aufnahmen im Jahre 2002 in die Obhut des Landesarchivs. Diese Photographien aus den Jahren 1934 – 2000 wurden, teils als Auftragsarbeit von Berufphotographen, teils aus dienstlichen Zwecken, teils aus privaten und teils aus vielen weiteren Interessen gefertigt. Diese Aufnahmen haben teils künstlerischen und teils zweckgebundenen Charakter. Alle Bilder eint jedoch eine besondere Sicht auf die Autobahn.
Die Negative, und oft auch die ersten Abzüge, sind meist verloren gegangen und nur als Reproduktionen im Landesamt archiviert worden, so daß für die Ausstellungsobjekte eine Reproduktion von der Reproduktion angefertigt werden musste.
Etwa 8.000 Bilder sind bisher in aufwendiger Arbeit von Mitarbeitern des Landesarchivs digitalisiert worden und stehen auch im Netz zur Verfügung. Kleine Mißgeschicke (seitenverkehrte Aufnahme; vertauschte Bezeichnungen) sind bei dieser Menge nahezu unvermeidlich und daher verzeihlich.
Für die Ausstellung wurden stellvertretend Aufnahmen von besonderer Aussagekraft ausgewählt, welche die unterschiedlichen Aspekte des Autobahnbaues im Südwesten zur Geltung bringen. Die Idee des Landesarchivs war hier zu zeigen, wie sich die Bemühungen, Straßenbau und Landschaftsgestaltung in Einklang zu bringen, entwickelt haben. Unter folgende Überschriften wurden Bilder gruppiert:
- Traum und Wirklichkeit - Die Geschichte einzelner Autobahnabschnitte - Planungen in der Natur - Bauarbeiten - Herstellung einer Perspektive - Brücken - Tore in die Landschaft - Trassen - Fahrten ins Grüne - Raststätten - Oasen der Erholung - Luftbilder - Die Landschaft als Modell und Landkarte
Darüber hinaus gibt die Ausstellung aber auch einen Einblick in die Aufgaben eines Landesarchivs und zeugt von dessen, oft verborgener, Tätigkeit.
Die Ausstellung war bisher schon stark besucht. Neben Kultur interessierten Bürgern, Mitarbeitern aus Straßenbauverwaltung und Betriebsdienst, sowie Heimatfreunden haben auch zahlreiche Schulklassen der Präsentation einen Besuch abgestattet.
Mit dieser Ausstellung (und auch der gerade erst zu Ende gegangenen in Leinfelden-Echterdingen) stellt sich die Historikerzunft in Baden-Württemberg erneut an die Spitze der Aufarbeitung der über 100-jährigen Autobahngeschichte in Deutschland. Hier gibt es noch anstatt immer wieder Propaganda („Straßen des Führers“) und Propaganda („Nur für den Krieg“) zu lesen, noch sehr viel zu tun. Was mit der Fleißarbeit zweier engagierte Mitarbeiter der Straßenbauverwaltung in dem Werk „50 Jahre Autobahn in Baden-Württemberg“ begann wird hier erfolgreich fortgesetzt. Andere Regionen bleiben aufgefordert diesem Beispiel zu folgen. Die Meßlatte liegt hoch.
Die Ausstellung soll in den nächsten Jahren auch noch an den Standorten der Regierungspräsidien gezeigt werden. Auch weiteren Ausstellungsmöglichkeiten gegenüber ist man offen.
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