A 33 Lücke wird in den nächsten Jahren geschlossen
Der Straßen.NRW-Geschäftsführer Harald Friedrich Austmeyer eröffnete die Veranstaltung und erinnerte an die lange Vorgeschichte und die Auseinandersetzungen des „Planungskrimis A 33“ um Bau und Trassenführung. Seine frohe Botschaft die „Lücke wird geschlossen“. "Wenn die Autobahn komplett fertig ist, zwischen unserer Autobahn A 44 und Osnabrück, rechnen wir mit einer täglichen Anzahl von Fahrzeugen in Höhe von mehr als 40.000", untermauerte Straßen.NRW-Geschäftsführer Harald Friedrich Austmeyer die entlastende Wirkung der Autobahn. "Und auch die zahlreichen Unfälle, die wir derzeit noch auf der B 68 haben, gehören dann der Vergangenheit an", zeigte sich Austmeyer überzeugt.
Der durch den ständigen Stau auf der B 68 in Halle/Westfalen leicht verspätete Bundesminister für Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung Dr. Peter Ramsauer trat als nächster Redner gut gelaunt vor die Mikrophone. Schon zu Beginn seiner Ausführung ging der herzliche Dank des Bundesministers an die „Bannerträger, die für etwas demonstrieren“ und die vielen „Freunde der A 33“. Mit Übernahme seines Amtes vor drei Jahren habe er sich mit den „verrücktesten und unverständlichsten Lücken“ beschäftigt und die Lücke in der A 33 gehöre mit „zum anachronistischsten im deutschen Autobahnnetz“. Dieser überfällige Lückenschluß erzeuge, so Dr. Ramsauer weiter, sofort einen „gewaltigen verkehrlichen Nutzen“
Von der Zusatzmilliarde, aus dem Infrastrukturbeschleunigungsprogramm für den Straßenverkehr, gehe mit 96 Millionen euro ein Großteil dieser Mittel nach NRW. Dies seien „bestens angelegte Investitionen“. Ausbau und Neubau in den alten Bundesländern haben sich viel zu lange angestaut. Es gebe hier einen „gewaltigen Nachholbedarf“. Besser man baut gleich mit teuren Umweltschutzmaßnahmen, als ohne viel später oder gar nicht. Der „Schutz der Bevölkerung“ sei für ihn nicht weniger wichtig, als „Fledermausstartrampen“ schloß der Bundesminister.
Michael Groschek, Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, sprach in wenigen, dafür aber um so prägnanteren Worten zu den Anwesenden – „Unser gemeinsames Ziel, von Bund und Land, zügige Fertigstellung.“ Er betonte den „ökologischen Wert des Menschen“. Die Dauerbelastungen der Menschen die an der chronisch überlasteten B 68 wohnen seien unerträglich.
Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Steffen Kampeter feierte den Tag als den Beginn der „Befreiung von Lärm, Dreck und Gefährdung der viel zu schmalen Ortsdurchfahrten.“ Er werde daß „Projekt weiter vorantreiben und freute sich über den mit Umweltschutz- und Ausgleichsmaßnahmen möglich gewordenen Interessenausgleich.
Die Redner, sowie der ebenfalls anwesende Parlamentarische Staatssekretär im BMVBS Enak Ferlemann, wurden anschließend mit einer Urkunde als Ehrenmitglieder in das „Aktionsbündnis A 33 sofort“ aufgenommen. Weiterhin bekamen sie noch Lebkuchenherzen in Form des Symbols des Aktionsbündnisses überreicht. Die Bürgermeisterin der Lindenstadt Halle, Anne Rodenbrock-Wesselmann, schenkte noch eine Großpackung mit der Aufschrift „Merci (Danke)“ eines örtlichen Schokoladenherstellers.
Die erste symbolische Handlung, der Druck auf einen roten Knopf, löste dann auch einen Countdown-Zähler aus, der bis zum endgültigen Lückenschluß der A 33 runter zählt. Dieser soll nach sieben Jahren Bauzeit am 17. Dezember 2019 erreicht werden.
Die Vertreter des Bundes, des Landes, der Kommunen und des Landesbetriebes begaben sich anschließend vor das Zelt, um mit einem offiziellen Spatenstich den Baubeginn zu feiern. Dieser fand vor drei Eichen statt, die zu einer Ausgleichsfläche gehören werden.
Schon bald zu Beginn des Jahres 2013 sollen hier die ersten Bagger anrollen. In den etwa 12,8 Kilometer langen Bauabschnitt 7.1 zwischen Borgholzhausen und Halle werden, unter besonders aufwendiger Berücksichtigung von Natur und Umwelt, rund 140 Millionen euro investiert. Vor dem eigentlichen Baubeginn müssen alle begleitenden ökologischen Maßnahmen hergerichtet werden und funktionsfähig sein. Dazu gehören sechs so genannte Querungshilfen für Tiere mit einer Breite von bis zu 50 Metern sowie auf einer Länge von 14 Kilometern erhöhte Lärmschutzanlagen als Schutz für die Fledermäuse und den Steinkauz mit dem Ziel, Kollisionen mit dem Verkehr zu vermeiden. Für die geschützten Amphibienarten werden neben der Autobahn ‚Ersatzlaichgewässer‘ angelegt. Für den Lärmschutz werden insgesamt rund 20 Kilometer Lärmschutzanlagen sorgen.
Die zweite gute Nachricht kam gleich dazu: Mit der Bestimmung der Linienführung für den Lückenschluß der A 33 bei Osnabrück bis zur A 1 kann auch dieser Abschnitt der A 33 in die Bauplanung gehen.
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