Ökologische Bedeutung von Straßenböschungen
(MVI 23.05.2014) Gisela Splett MdL, Staatssekretärin im Ministerium für Verkehr und Infrastruktur, erklärte am 23.05.2014 bei einem Vor-Ort-Termin zur grünen Infrastruktur an der A 8 im Bereich Rutesheim/Leonberg-Silberberg: „Gras- und Gehölzflächen entlang des Straßennetzes stellen aufgrund ihrer Struktur und Verteilung über das ganze Land wichtige Bausteine des Biotopverbunds und somit der grünen Infrastruktur dar. Sie erfüllen als Rückzugs- und Lebensraum insbesondere für Pflanzenarten eine wichtige Funktion im Naturhaushalt. Die Straßenbauverwaltung fördert die Biodiversität auf diesen Flächen mit standortgerechter Pflege aktiv.“
In einem vor kurzem angelaufenen Forschungs- und Entwicklungsvorhaben des Bundesamtes für Naturschutz, an dem sich auch Baden-Württemberg beteiligt, werden faunistische und floristische Untersuchungen an Begleitflächen in ganz Deutschland durchgeführt. „Die naturschutzoptimierte Anlage und Pflege von Straßenbegleitgrün ist uns ein großes Anliegen”‚ so Splett. Gelinge es doch dadurch, über viele Kilometer eine Vernetzung von Biotopen und Lebensräumen zu erreichen. „Zahlreiche Beispiele für gelungene Begleitflächen gibt es bereits. Diese auszubauen ist unser Ziel. Dazu werden wir nun verstärkt in die Ausarbeitung von Pflegekonzepten einsteigen, die von allen Beteiligten, also von PlanerInnen über Auszuführende bis hin zu unseren Autobahn- und Straßenmeistereien, die für den Betrieb und die Pflege der Flächen zuständig sind, mitgetragen und umgesetzt werden.“
Böschungsflächen entlang von Straßen erfüllen verschiedene Funktionen. Eine funktionierende Entwässerung der Fahrbahn ist beispielsweise eine Voraussetzung für den sicheren Betrieb der Straße, welche durch das Straßenbegleitgrün gegeben sein muss. Zum Zweck des Landschaftsschutzes, der Einbindung in das Landschaftsbild und der Vermeidung von Erosion werden die Flächen in der Regel begrünt und bepflanzt. Diese Straßenbegleitflächen werden im Gegensatz zu land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen nicht produktionsorientiert genutzt. Daher können dort sehr interessante Lebensräume entstehen, zumal, wenn Ansaat und Bepflanzung mit heimischem Saat- und Pflanzgut erfolgen. Es entwickeln sich dann zum Beispiel artenreiche Blumenwiesen, bestehend aus Blumen und Kräutern wie Wundklee, Ackerwitwenblume, Moschusmalve oder Lichtnelke, Natternkopf, Gelber Wau, Esparsette und Johanniskraut.
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