Schon die Lage des Technoseums ist eine mit historischem Bezug. Es liegt direkt am ursprünglichen – und noch ausgewiesenen - Betriebskilometer Null der A 656 Mannheim – Heidelberg. (Die beiden Abschnitte in den jeweiligen Stadtgebieten sind zur B 37 abgestuft.) Schon in den späteren 1920er Jahren gab es Ideen die beiden Städte, aufgrund des hohen Verkehrs und enger Durchfahrten der dazwischen liegenden Orte, mit einer Kraftwagenstraße zu verbinden. Diese Gedanken wurden beim Bau der Reichsautobahn (Strecke 34) umgesetzt. Die Einfahrt zur Stadt Mannheim wurde besonders repräsentativ gestaltet und mit einer modernen Raststätte versehen, auf deren Gelände heute u.a. das Technoseum errichtet wurde.
Auf diesem, schon mit verkehrstechnischer Geschichte geprägtem, Grundstück befindet sich nun das - mit spannender architektonische Gestaltung versehene mehrstöckige - Gebäude des Technoseums in der Quadratestadt. Innen hält es, was es außen verspricht. Auf abwechslungsreich gestalteten Treppen und langen Rampen kann man zwischen den Exponaten wandeln.
Der weitere Name des Hauses „Landesmuseum für Technik und Arbeit“ deutet auf einen der Schwerpunkte in der Ausstellung hin. Die musealen Beispiele sind vornehmlich auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Baden-Württemberg angesiedelt. Mannheim hat nicht nur durch die Unternehmernamen Lanz und Benz hier einen engen Bezug.
Innerhalb der hohen Themenvielfalt des Technoseums nimmt daher die Geschichte des Automobils breiten Raum ein. Aber ebenso die Entwicklung anderer Verkehrsmittel wird anschaulich präsentiert. Mit der Draisine oder der Feldbahn kann der begeisterte Besucher auch mitfahren. Gezeigt werden rund 200 Jahre Industrialisierung bis hin zur Bionik Neben der Technik beschäftigt sich das Technoseum aber gleichwertig mit der Sozialgeschichte, sowohl der Unternehmer als auch der Arbeiter mit ihren Familien.
Manches seltene Exponat findet sich, genauso wie die originalgetreue Konstruktion heute nicht mehr verwendeter Produktionsmethoden. Faszinierende Einblicke in frühere Epochen finden sich auch durch deren lebensgroße Darstellung in der Art einer Puppenstube.
Experimente für alle Alterklassen lassen nachvollziehen, wie es zu manchen technischen Erfindungen kam. Ein breites Angebot an Museumspädagogik und abwechslungsreiche Vorführungen lassen den Besuch im Technoseum viel zu schnell vorbei gehen.
Ach ja, auch in der „Arbeiterkneipe“ sollte man unbedingt einkehren …
|