Gedenkveranstaltung des Landesbetriebes Straßenbau Nordrhein-Westfalen
(straßen.nrw 17.11.2010) Hohes Unfallrisiko, Arbeiten in ständiger Gefahr, Unfälle mit teilweise schwerwiegenden Verletzungen und auch Todesfälle, das gehört zum Berufalltag derer, die eigentlich tagtäglich für Verkehrssicherheit sorgen. Der Job der 2.000 Straßenwärter beim Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen spielt sich im fließenden Verkehr auf den Autobahnen, den Bundes- und Landesstraßen ab.
Seit 1993 kamen bei dieser Arbeit 17 Beschäftigte des Straßenunterhaltungsdienstes ums Leben. In diesem und im letzen Jahr kam es zu 22 fremd verschuldeten Unfällen mit "Personenschaden"; bei denen Kolleginnen und Kollegen der Straßen- und Autobahnmeistereien Verletzungen wie Frakturen, Prellungen und lang anhaltende Schockzustände erlitten.
Bei der Gedenkveranstaltung am heutigen Buß- und Bettag (17.11.) an der Autobahnkapelle in Tungerloh-Cappellen (A31) warb Straßen.NRW-Hauptgeschäftsführer Winfried Pudenz um mehr Aufmerksamkeit und Achtsamkeit im Straßenverkehr. Pudenz appellierte an die Autofahrer: "Fahren Sie in Baustellenbereichen vorsichtig. Halten Sie die Tempolimits ein. Unterschätzen sie nicht die Gefahren durch Telefonieren am Steuer. Nehmen Sie Rücksicht!" An der Gedenkstätte für die tödlich verletzten Straßenwärter legten Pudenz und Michael Heinze vom Verkehrsministerium einen Kranz für die im Dienst ums Leben gekommen Beschäftigten des Straßenbetriebsdienstes nieder.
Die 2.000 Straßenwärterinnen und Straßenwärter gewährleisten von ihren 84 Autobahn- und Straßenmeistereien aus den sicheren Betrieb auf mehr als 20.000 Kilometern überörtlichen Straßen. Sie holen Hindernisse von der Fahrbahn, richten Baustellen ein, reparieren Schutzplanken, warten und reinigen Verkehrsanlagen und räumen im Winter die Fahrbahnen.
Insgesamt registrierte die Abteilung Arbeitssicherheit bei Straßen.NRW seit 1993 rund 450 fremd verschuldete Unfälle mit Personenschaden. Noch einmal so viele Unfälle verliefen mit Sachschäden. Die schwersten Unfälle werden auf Autobahnen durch unaufmerksame Fahrer verursacht. Die Beschäftigten erlitten teils schwere Prellungen, Frakturen, oder Schocks. 17 Beschäftigte von Straßen.NRW kamen bei diesen Unfällen ums Leben. Das Risiko eines Straßenwärters, bei einem Arbeitsunfall ums Leben zu kommen, ist 13 Mal höher als in der gewerblichen Wirtschaft. Hinzu kommen Arbeitsunfälle, die nicht durch fremdes Einwirken verschuldet wurden. Die meisten dieser Unfälle passieren im Bereich der Grünpflege am Rand der Straßen. Dabei arbeiten die Beschäftigten häufig in unwegsamen Bereichen mit gefährlichen Geräten wie Kettensägen. Die Mitarbeiter stürzten bei der Arbeit oder knickten um, schleudernde Äste führten trotz Sicherheitsausrüstung zu Verletzungen. Erst im September war bei Gehölzarbeiten ein Straßenwärter im ostwestfälischen Löhne tödlich verletzt worden.
Um die Unfallzahlen zu reduzieren, steht Arbeitsschutz bei Straßen.NRW ganz oben auf der Agenda. Tagesbaustellen wurden in den letzten Jahren durch Warnschwellen und durch den Einsatz von CB-Funk zusätzlich abgesichert. Eine wichtige Aufgabe der Arbeitssicherheit bei Straßen.NRW ist auch die Weiterentwicklung der persönlichen Schutzausrüstung sowie die Schulung der Straßenwärter, damit auch bei Routinearbeiten Gefährdungen noch wahrgenommen werden.
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