Bei der Maßnahme handelte es sich um eine provisorische Instandsetzung zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit und zur Vermeidung von weiter gehenden Winterschäden. Tief ausgeprägte Spurrinnen auf der Richtungsfahrbahn machten einen ebenen Einbau des Asphalts in so kurzer Bauzeit unmöglich. Die quer zur Fahrtrichtung verlaufenden Asphaltstreifen auf der Normalspur sind für Verkehrsteilnehmer seit der Instandsetzung deutlich fühlbar.
Dieser für Verkehrsteilnehmer und Straßenbauverwaltung gleichermaßen unbefriedigende Zustand soll im laufenden Jahr behoben werden. Die flächendeckende Instandsetzung der Fahrbahn ist in der Zeit vom 10. bis zum 30. August geplant. In diesem Zeitraum muss die Richtungsfahrbahn Saarlouis der A 620 zwischen den Anschlussstellen Malstatter Brücke (14) und Saarbrücken-Gersweiler (12) voll gesperrt werden. Die Umleitung wird auf der B 51 eingerichtet. Zurzeit arbeiten Landesbetrieb und Landeshauptstadt gemeinsam an verkehrlichen Untersuchungen, um die Umleitungsstrecke für die geplante Baumaßnahme zu optimieren. LfS und Landeshauptstadt ziehen auch bauliche Veränderungen im Vorfeld der Autobahnsperrung in Betracht, die auf der Strecke für einen möglichst reibungslosen Verkehrsfluss sorgen sollen.
Mit Rücksicht auf die hohe Verkehrsbelastung des Streckenabschnitts insbesondere im Berufsverkehr soll die Sanierung während den Sommerferien erfolgen. Geplant ist zur Verkürzung der Bauzeit auch ein 24-Stunden-Schichtbetrieb. Nach Abschluss der Arbeiten an der Fahrbahn wird die Unterseite der Stützwand saniert. Dabei wird es keinerlei Einschränkungen für den Verkehr auf der A 620 geben.
Hintergrund Im Vorfeld der Sanierung hat der LfS die Optionen der Verkehrsführung während der Bauzeit umfassend geprüft.
Als erste Variante kam die Überleitung auf die Richtungsfahrbahn Saarbrücken/Güdingen in Betracht. Dort stünde dem Verkehr auf der knapp siebenmeterfünfzig breiten Fahrbahn stadtein- und stadtauswärts jeweils ein Fahrstreifen zur Verfügung. Die Prüfung hat ergeben, dass diese Option nicht umsetzbar ist.
Aus Sicherheitsgründen müssten die beiden gegenläufigen Fahrbahnen durch eine Betongleitwand voneinander getrennt werden. Deren Aufbaubreite beträgt 70 Zentimeter. Im Bereich der Kurve am Messegelände stünde langen Bussen und dem Schwerlastverkehr keine ausreichende Fahrbahnbreite zur Verfügung (Schleppkurven-Problematik: beim Lenkvorgang langer Fahrzeuge laufen die Achsen hinter der Lenkachse „aus der Spur“. Sie verfolgen nicht exakt denselben Weg, so dass für eine Kurvenfahrt eine größere Fläche überstrichen wird, als der Spurstand vorgibt.) Der Aufbau einer schlanken mobilen Trennwand im Kurvenbereich kommt nicht in Betracht, da sie sich beim Anprall von LKW auf die Gegenfahrbahn verschiebt und dort als Hindernis in die schmale Fahrbahn ragen würde.
Auch wenn eine gegenläufige einstreifige Verkehrsführung aus Platz- und Sicherheitsgründen möglich wäre, träfe sie bei Verkehrsexperten auf erhebliche Bedenken. Im Gegensatz zur halbseitigen Sperrung würde die einstreifige Verkehrsführung zwar eine Umleitung über das städtische Straßennetz entbehrlich machen, hätte allerdings an jedem Morgen stadteinwärts- und an jedem Nachmittag stadtauswärts in Richtung Saarlouis erhebliche staubildende Wirkung. Zudem müssten die Auffahrten zur A 620 aus Richtung Burbach und aus Richtung Gersweiler in Richtung Saarbrücken / Güdingen gesperrt werden. Bei halbseitiger Sperrung in Fahrtrichtung Saarlouis bliebe zumindest ein vermeidbarer Stau am Morgen aus. Die innerstädtische Umleitung verstärkt zwar das Staugeschehen am Nachmittag, in der Gesamtbilanz stellt sie sich aber im Vergleich zur gegenläufig einstreifigen Verkehrsführung als weniger hinderlich dar.
Die Einrichtung der einstreifigen Verkehrsführung zwischen Malstatter Brücke und Gersweiler wäre zudem sehr zeitaufwändig. Der Auf- und Rückbau der notwendigen Überleitungen und der Gleitschutzwand sowie die notwendigen Markierungsarbeiten im Vorfeld der Fahrbahnsanierung würden mindestens 20 Tage in Anspruch nehmen, davon mindestens 10 unter Vollsperrung einer Richtungsfahrbahn. Hinzu kämen die oben beschriebenen Verkehrsprobleme in der Bauphase.
Unter Berücksichtigung dieser Gesamtumstände hat sich der LfS gemeinsam mit der Landeshauptstadt für die zweite Variante entschieden, die Maßnahme in kürzestmöglicher Zeit unter Vollsperrung der Richtungsfahrbahn Saarlouis auszuführen. Die offizielle Umleitung wird den Verkehr ab Malstatter Brücke über die Brückenstraße – B 51 Breite Straße / Hochstraße / Helgenbrunnen und die Burbacher Straße zurück zur A 620 führen.
Im Vorfeld der Maßnahme werden Landeshauptstadt und LfS die Umleitungsstrecke zur Verbesserung des Verkehrsflusses optimieren. Unter anderem werden auf der Brückenstraße, Breite Straße und Hochstraße durch neue Markierung durchgängig zwei Fahrstreifen angelegt. Die Mittelinsel in Höhe der Saarterrassen wird verlegt. Der Verkehr wird bis zum KVP Helgenbrunnen zweistreifig möglich sein. Im KVP sind optional und bedarfsorientiert verkehrslenkende Maßnahmen wie die Signalisierung von Seitenströmen denkbar. Während der Bauzeit werden alle Lichtsignalanlagen auf der Strecke an die größeren Verkehrsströme angepasst.
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