Seit Montag dem 1. Juli 2013 ist die Bundesautobahn A 52 in Fahrtrichtung Essen zwischen dem Autobahnkreuz Breitscheid und der Anschlußstelle Essen-Kettwig für drei Monate vollgesperrt. Diese Fahrtrichtung wurde ausgewählt, da der Berufsverkehr von Essen nach Düsseldorf sich in den Morgenstunden in einem Zeitfenster von nur rund zwei Stunden abspielt, während die Rückfahrten in einem Zeitraum von bis zu fünf Stunden erfolgen. Damit ist eine nicht ganz auszuschließende Staugefahr wesentlich geringer. Die durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke (DTV) beträgt in diesem Streckenabschnitt etwa 80.000, also in jede Richtung etwa 40.000 Kfz. Der Schwerlastverkehrsanteil ist mit etwa 5% nicht allzu groß.
Eine Verzicht auf eine Vollsperrung und eine Einstreifigkeit beider Richtungsfahrbahnen hätte zu einer längeren Bauzeit, höheren Kosten, größerer Unfallgefahr und Rückstauungen von bis zu 20 Kilometern geführt.
Auf der A 3 zwischen den Kreuzen Breitscheid und Kaiserberg liegt der DTV bei über 110.000 mit einem Schwerlastverkehrsanteil von über 11%. Hier wurde abschnittsweise eine temporäre Fahrbahnmarkierung für eine Vierstreifigkeit der Strecke angebracht, um den zusätzlichen Verkehr aufnehmen zu können. Erwartet wird eine Mehrbelastung von 20-30.000 Kfz in Richtung Essen.
In Vorbereitung dieser Großbaumaßnahme wurden zahlreiche Anpassungs- und Informationstätigkeiten durch den Landesbetrieb Straßen.NRW durchgeführt.
Auf der A 52 wurden bis zum 1. Juli in den Bereichen zur erst genutzten Richtungsfahrbahn Essen defekte Betonplatten, Schadstellen in der Fahrbahn und ähnliches beseitigt, um während der Vollsperrung keinen Eingriff in den fließenden Verkehr vornehmen zu müssen. Diese Reparaturmaßnahmen hat die Autobahnniederlassung ebenfalls nur nachts durchgeführt.
Im Laufe der 26. Kalenderwoche wurden elf zusätzliche Informationsschilder großräumig aufgestellt. Zusätzlich nutzen die Verkehrsingenieure der Autobahnniederlassung Krefeld auch die elektronischen Informationsschilder (dWista) auf den Autobahnen, um auf die Vollsperrung hinzuweisen. Diese Beschilderung hat wesentlich zur Bekanntmachung der Autobahn Vollsperrung beigetragen, was eine Vielzahl von Rückfragen an den Landesbetrieb belegte.
In den Nächten zwischen dem 21. und 25. Mai wurden jeweils von 21.00 bis 6.00 Uhr in Höhe der Anschlußstelle Essen-Kettwig zwei Mittelstreifenüberfahrten (MÜ) gebaut. Hier wird während der Bauarbeiten der Autoverkehr auf die Richtungsfahrbahn Essen übergeleitet, so daß in der ersten Phase auf der Richtungsfahrbahn Düsseldorf gearbeitet werden kann.
Auch nördlich des Autobahnkreuzes Breitscheid wurden zwei Mittelstreifenüberfahrten für die Rückleitung des Verkehrs Richtung Düsseldorf eingerichtet.
Ab 3. Juni wurden die Verkehrsteilnehmer, welche in Richtung Essen unterwegs waren, über zwei Informationstafeln auf die geplante Sperrung hingewiesen.
In der Nacht von Donnerstag den 27.6 ab 19.00 Uhr bis Freitag den 28.6. gegen 6.00 Uhr stand in beiden Richtungen nur eine Fahrspur zur Verfügung, da im Mittelstreifen weitere Vorbereitungen für die MÜ durchgeführt und Fahrbahnmarkierungen, Leitbaken sowie Verkehrsschilder vorbereitet wurden.
Am Sonntag den 30. Juni wurde ab 21.00 Uhr damit begonnen, den Verkehr im Kreuz Breitscheid auf der A 52 von Düsseldorf kommend auf die A 3 in Richtung Kaiserberg zu lenken. Die Vollsperrung der A 52 war gegen Mitternacht komplett eingerichtet.
Schon wenigen Stunden später rückten die ersten Bautrupps an. Fünf Hauptauftragsnehmer mit über 100 Mitarbeitern sind in den nächsten drei Monaten vor Ort um ein umfangreiches Aufgabenpaket abzuarbeiten.
Hauptaufgabe ist der Austausch der 22 Tonnen schweren Fahrbahnübergänge, was auch die meiste Zeit in Anspruch nehmen wird. Gleichzeitig wird auch der gesamte Abschnitt grundhaft erneuert, d.h. hier wird der gesamte Aufbau der alten Fahrbahn entfernt und eine völlig neue Fahrbahn mit einer voraussichtlichen Haltbarkeit von 20 Jahren eingebaut. Um zukünftige Baumaßnahmen und die dadurch möglichen Verkehrsbehinderungen auf ein absolutes Minimum zu reduzieren werden zahlreiche weitere Einzelarbeiten zeitgleich erledigt.
Zur Information der Kraftfahrer und der Bevölkerung sind insgesamt zehn Verkehrskameras aufgestellt worden, die nicht nur die Verkehrslage, sondern auch die Bauarbeiten vor Ort zeigen.
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