Kranzniederlegung am 17. November 2015
(straßen.nrw 17.11.2015). Straßenwärter, Vermesser oder Techniker machen bei ihrer Arbeit auf oder neben der Strecke einen gefährlichen Job: In diesem Jahr haben sich bislang 16 Beschäftigte bei elf Unfällen durch Fremdverschulden verletzt. Sie erlitten teilweise Prellungen und Frakturen und wurden durch die Vorfälle traumatisiert. Erstmals seit 2011 ist ein Kollege während seiner Arbeit bei einem Unfall ums Leben gekommen. Das bilanzierte Straßen.NRW heute (17.11.) anlässlich der jährlichen Kranzniederlegung für tödlich verunglückte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Gescher im Kreis Borken.
"Jeder Unfall mit einem Straßenwärter oder einer Straßenwärterin und natürlich gerade der schlimme tödliche Unfall des Kollegen mahnt uns, dass die Arbeit im Verkehrsraum, auf den Autobahnen aber auch auf den Bundes- und Landesstraßen von allen ? von denen die dort arbeiten wie von den Verkehrsteilnehmern - höchste Aufmerksamkeit und Achtsamkeit erfordert", sagte Verkehrsminister Michael Groschek bei seiner Ansprache in Gescher. "Diese Arbeit darf nie zur Routine werden, denn bei Routine lässt die Aufmerksamkeit nach. Vor allem aber gebührt den Kolleginnen und Kollegen, die vor Ort für verkehrssichere Straßen sorgen, unser aller Respekt. Deshalb appelliere ich hier erneut an die Autofahrer: fahren Sie gerade in Baustellen vorsichtig, halten Sie sich an die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten, lassen Sie sich nicht durch Handys ablenken. Hier arbeiten Menschen für Ihre Sicherheit, deren Unversehrtheit auch von Ihrer Achtsamkeit abhängt."
Straßen.NRW-Hauptgeschäftsführerin Elfriede Sauerwein-Braksiek betonte: "Speziell der tödliche Unfall hat uns sehr deutlich vor Augen geführt, dass wir in unseren Bestrebungen, den 'Arbeitsplatz Straße' noch sicherer zu machen, nicht nachlassen dürfen. Eine zentrale Rolle spielt dabei aber auch der Verkehrsteilnehmer. Sein Verhalten und seine Rücksichtnahme sind ein maßgeblicher Faktor für das Unfallgeschehen auf der Straße."
Insgesamt wurden in Nordrhein-Westfalen seit 1993 rund 500 fremdverschuldete Unfälle mit Personenschaden von der Abteilung Arbeitssicherheit bei Straßen.NRW registriert. Noch einmal so viele Unfälle (über 450) verliefen mit Sachschäden. Die schwersten Unfälle werden auf Autobahnen durch unaufmerksame Fahrer verursacht. 19 Beschäftigte von Straßen.NRW kamen in dieser Zeit bei solchen Unfällen ums Leben. Das Risiko eines Straßenwärters, bei einem Arbeitsunfall ums Leben zu kommen, ist zum Beispiel 13 Mal höher als in der gewerblichen Wirtschaft.
Zum Gedenken an tödlich verletzte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch, um den Blick für die Gefahr am "Arbeitsplatz Straße" zu schärfen, treffen sich Vertreter aller Straßen.NRW-Meistereien einmal im Jahr an der Gedenkstätte nahe der Autobahnkirche an der A 31 bei Gescher.
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