Im Zuge des Baus der Reichsautobahn Mannheim – Saarbrücken (Strecke 38) wurden drei Großbauwerke in den 1930er Jahren fertig gestellt. Die nicht mehr vorhandene Schweinsdellbrücke, die 1945 gesprengte Lautertalbrücke und die bis 2012 kaum veränderte Waschmühltalbrücke. Die Waschmühltalbrücke, im Norden von Kaiserslautern gelegen, besteht aus zwei von einander getrennten Bauwerken. Der Abstand beträgt vier Meter – welcher der Breite des damaligen Mittelstreifens entspricht. Der Bau der beiden Brücken dauerte von März 1935 bis Weihnachten 1936. Die Verkehrsfreigabe der heutigen A 6 zwischen Kaiserslautern-West und Wattenheim erfolgte am 24. Oktober 1937. Der Architekt der Brücke war Paul Bonatz. Die Brücke steht seit 1984 unter Denkmalschutz.
Die Bauwerke haben eine Gesamtlänge von 263,40 m und ein Längsgefälle von 1:27. Die maximale Höhe der je zehn Bögen beträgt rund 32 Meter über dem Untergrund. Die eingespannten Bögen haben eine lichte Weite von 18,75 m. Die Stärke der Bögen beträgt im Kämpfer 1,40 m und im Scheitel 0,80 m. Die beiden Fahrbahnen haben eine Breite von jeweils 7,50 m für je zwei Fahrstreifen von 3,75 m. An den Außenseiten wurden Schrammborde mit einer Breite von 75 cm gebaut. Die Gesamtbreite der Überbauten beträgt je 9,50 m. Die Fahrbahnen liegen auf je zwei Widerlagern und neun konischen Stampfbetonpfeilern mit einem Abstand von 22,70 m von Pfeilermitte zu Pfeilermitte und einer Verblendung aus dem für Pfalz typischen roten Sandstein. Diese Hausteine stammten aus einem Steinbruch bei Kaiserslautern. Die Zuschlagstoffe für den Beton waren hauptsächlich Kiessand vom Oberrhein und Splitt aus Pfälzer Hartsandsteinbrüchen. Verarbeitet wurden rund 22.500 Kubikmeter Kies, 5.500 m3 Splitt und Schotter, 8.500 m3 Hausteine und rund 4.000 Tonnen Zement. 1.700 m3 Holz wurden für die Lehr- und Fahrgerüste verwendet und 300 m3 für die weiteren Bauarbeiten.
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